Bodenseekreis: Spitzenmedizin: Fit sein für die Operation | SÜDKURIER

2022-07-02 05:57:00 By : Maoye woodworking machinery

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Reha nach einer OP kennt jeder. Aber Preha? Noch nie gehört? Das ist im Prinzip nichts anderes – nur eben VOR einer Operation. Experten sagen, welche Effekte das bringt und was dabei zu beachten ist.

Wenn der Orthopäde Roel van der Most für einen Patienten „Prehabilitation“ auf ein Rezept schreibt, erntet er immer wieder erstaunte Nachfragen von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, was er sich darunter denn vorstelle. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: So wie bei der Rehabilitation nach einer Operation geht es bei der Prehabilitation darum, mithilfe spezieller Trainingsprogramme für Muskulatur und Kreislauf bei den Patienten Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer aufzubauen. Die Preha soll also schon vor dem Eingriff fit für die Zeit danach machen. Van der Most, der bereits 2016 erste Studien dazu durchführte, vergleicht diesen Ansatz gerne mit einem Marathon: „Den absolviert man ja auch nicht unvorbereitet, sondern trainiert gezielt dafür.“

Es gehe darum, dass man in eine OP nicht kalt starte, sondern gesteigert hineingehe, erläutert der Experte. So bekommt der Körper einen Vorsprung – nicht nur für den Eingriff selbst, sondern auch, um sich anschließend schneller wieder zu erholen. „Das Prinzip ist: Jeder kann sich steigern“, sagt van der Most. „Ich muss aus jemandem mit einem Herzleiden keinen Marathonläufer machen. Aber ich kann ihn erst mal starten lassen.“ In Studien an der Klinik, in der er in Hamburg gearbeitet hat, hat der Orthopäde die positive Wirkung von Preha-Maßnahmen beim Einsatz von Hüft- und Knieprothesen beobachtet.

Doch die Einsatzmöglichkeiten gehen weit darüber hinaus, sagt Professor Wilhelm Bloch vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln. „Unter Umständen können hier sogar noch größere Effekte erzielt werden“, sagt er. Die Bandbreite reiche von herzchirurgischen Operationen über große Bauch- und Lungenoperationen bis zu Tumoreingriffen. „Wir wissen, dass die Patienten, die fit sind, eher überleben als die, die nicht fit sind“, sagt Bloch. Grundsätzlich geht es bei der Preha darum, die körperliche Leistungsfähigkeit so weit wie möglich zu optimieren. Das Ziel ist, dass Patientinnen und Patienten belastbarer und stressresistenter sind – bei der OP und während der Genesungszeit danach. Wichtig sei es, sie schon vor der anstehenden Operation in Bewegungsmuster einzuführen, die Kraft und Koordination fördern, sagt Christopher Büttner vom Deutschen Verband für Physiotherapie.

Sport- oder Bewegungstherapie können helfen, durch dosierte Reize Muskulatur und Herzkreislaufsystem zu aktivieren, wie Sportmediziner Bloch sagt. Zudem bereiten sie den Bewegungsapparat und das Immunsystem auf die Operationsbelastung vor. Und davon profitieren nicht nur die Patienten, sondern ebenso die operierenden Ärztinnen und Ärzte und oft auch die Anästhesie. „Alle haben einen extrem hohen Benefit, weil die Wahrscheinlichkeit, dass das OP-Ergebnis gut wird, einfach höher ist“, sagt Bloch. Natürlich hilft es, wenn man sich langfristig mit Sport und Bewegung so fit wie möglich hält. „Bei der Preha geht es jedoch darum, in zwei bis vier Wochen das Maximum herauszuholen“, sagt Bloch. Entsprechend sind die Anforderungen: Preha funktioniere nur mit personalisiertem Training, das speziell auf den Patienten, den Eingriff und die Behandlung zugeschnitten sei.

Orthopäde Roel van der Most empfiehlt zweimal in der Woche eineinhalb Stunden gezieltes Training an Klein- und Großgeräten. Auch ergänzende Einheiten daheim seien wichtig, etwa Koordinationsübungen auf einem Bein, Dehnungsübungen oder Übungen mit einem Widerstandsband für den Knie- und Hüftstrecker. Die positive Wirkung setzte bei den Patienten aus seiner Studie frühzeitig ein: „Schon vor der OP konnten wir bei allen Patienten eine Halbierung der Schmerzen beobachten“, so van der Most. Bei einem konnte sogar ganz auf eine Operation verzichtet werden. Auch ein psychologischer Effekt gesellte sich dazu: „Die Patienten fühlen sich nicht mehr als Opfer, sondern spielen eine aktive Rolle im eigenen Genesungsprozess und sind wesentlich motivierter.“

Viele Menschen, denen eine orthopädische Operation bevorsteht, befinden sich zuvor in einem Teufelskreis: Sie haben derart große Schmerzen, dass sie sich nicht mehr bewegen. Dadurch werden Muskeln immer weiter abgebaut, Kraft und Beweglichkeit schwinden. Eine Operation erscheint ihnen als letztes Mittel, um die alte Lebensqualität zurückzuerlangen. „Die Erwartungen sind dann sehr hoch“, sagt van der Most. Aber ein gutes OP-Ergebnis hänge auch mit der Zeit vor dem Eingriff zusammen. „Wer vorher beweglicher war, wird es nachher auch sein. Und wer vorher wenig Schmerzen hatte, wird auch nachher weniger Schmerzen haben.“ Anders als in den Niederlanden, seinem Heimatland, sei die Preha in Deutschland längst noch nicht so selbstverständlich. Man sucht sie im Leistungskatalog der Krankenkassen bislang vergebens. Deshalb darauf verzichten müssen Patientinnen und Patienten dennoch nicht.

Physiotherapeut Büttner rät Betroffenen: Sie sollten den behandelnden Arzt oder die Ärztin gezielt auf mögliche physiotherapeutische Behandlungen vor der Operation ansprechen. Auch Sportmediziner Wilhelm Bloch empfiehlt, direkt nachzufragen, wie man sich am besten vorbereiten könne. Um möglichst fit in die OP zu gehen. Das lohne sich auf jeden Fall.

Alternativ rät Bloch dazu, einen eine sportmedizinische Praxis aufzusuchen. Einen sportmedizinischen Check zahlten die meisten Krankenkassen, so der Experte. Daraus ließe sich ein individuelles Bewegungsprogramm ableiten. Bloch: „Wenn Defizite festgestellt werden, werden ambulante Reha-Maßnahmen verschrieben, die als Preha genutzt werden können.“

Arbeiten am Laptop führt schnell zu einer Sitzhaltung mit krummem Rücken, was auf Dauer Nacken- und Rückenschmerzen verursacht. Um Schmerzen zu vermeiden, empfehlen Orthopäden und Unfallchirurgen die Trennung von Bildschirm, Maus und Tastatur, denn diese sorgt für eine aufrechtere Kopfhaltung und entlastet Nacken und Rücken. „Das Problem ist nicht das Laptop selbst, sondern die vorgeneigte Haltung kann mit der Zeit zur Verkürzung der Brust- und Bauchmuskulatur sowie zur Versteifung der Nackenmuskulatur führen“, sagt Prof. Dr. Andreas Halder, stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sowie Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Operative Orthopädie der Sana Kliniken Sommerfeld.

Wer viel zu Hause am Laptop sitzt, sollte einige Regeln beachten, um Rücken und Nacken keinen Schaden zuzufügen. Dauerhaft mit dem Laptop am Küchentisch oder gar auf dem Sofa zu sitzen, ist keine gute Lösung. „Der sogenannte Tech Neck, der Technik-Nacken, ist ein zunehmendes Problem, wenn man viele Stunden täglich mit nach vorne geneigtem Kopf und hängenden Schultern auf den Laptop-Bildschirm oder das Smartphone blickt. Mit einem gut eingerichteten Arbeitsplatz ist regelmäßiges Arbeiten auch am Laptop jedoch kein Problem“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der DGOU. Gerade im Homeoffice ist die Verführung groß, durch lange Online-Meetings sehr lange Arbeitseinheiten zu absolvieren und zu lange vor dem Bildschirm zu sitzen. „Ich empfehle zusätzlich dynamisches Arbeiten und aktives Sitzen: Also nicht den ganzen Tag mit dem Rundrücken vor dem Laptop sitzen, sondern regelmäßig Pausen einlegen, sich strecken und aufrichten oder auch mal lümmeln“, sagt Kladny, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Fachklinik Herzogenaurach.

Ein Problem beim Arbeiten mit dem Laptop ist neben der gekrümmten Rückenhaltung der vorgeneigte Kopf. Der menschliche Schädel wiegt normalerweise vier bis fünf Kilo. Wird der Kopf nach vorne gehalten, muss die Muskulatur nach den Hebelgesetzen mehr Kraft aufbringen, um die Last des Kopfes zu halten. Das sind bei einer Neigung von 30 bis 45 Grad nach vorne rund 18 bis 20 Kilogramm. Das entspricht einem vollen Getränkekasten. Diese vorgestreckte Kopfhaltung führt zu einer Krümmung der Wirbelsäule und zu einer Verspannung der Schulter- sowie Nackenmuskulatur, die versucht, gegen die unnatürliche Kopfhaltung zu arbeiten. Durch die Dauerbelastung können sich die Muskeln verhärten und zu einer schmerzhaften Versteifung des Nackens führen.

Diese Belastung kann sich über den Nacken auch auf den ganzen Rücken auswirken. So neigen bestimmte Muskelgruppen, auch die Brust- und Bauchmuskeln, zur Verkürzung. Das Problem verschlimmert sich durch das Arbeiten am Laptop mit dem Blick nach unten. Mit der Zeit verkürzen sich die Brust- und Bauchmuskeln und auch die Gegenspieler-Muskeln werden geschwächt. So verkümmert bei einem verkürzten Brustmuskel die Muskulatur, die das Schulterblatt führt. Das führt zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich und nach längerem Sitzen in gekrümmter Haltung entstehen Schmerzen beim Wiederaufrichten.

Spätestens dann sollte man die Muskeln dehnen und mit gezielten Übungen trainieren. Dabei ist es ratsam, behutsam vorzugehen. So werden verkürzte Muskeln zunächst besser erst vorsichtig langsam gedehnt, bis sie sich an die Bewegungsabläufe anpassen. Werden verkürzte Muskeln gleich zu stark oder ruckartig gedehnt, besteht die Gefahr, dass sie sich verspannen. Es empfiehlt sich, langsam Spannung aufzubauen und dann zu halten. Auf keinen Fall sollte man während der Dehnphase wippen, denn das kann zu schmerzhaften Mikroverletzungen führen. Erst wenn die Muskeln gedehnt sind, kann man sie trainieren und kräftigen. (dgou)

Wenn das Knie zwickt, sind die möglichen Ursachen ebenso zahlreich wie die Behandlungsmöglichkeiten. Konservative Therapie, OP oder ein neues Kniegelenk? Zwei Mediziner erklären, was man dazu wissen muss.

Sie sind unverzichtbare Gelenke und starken Belastungen ausgesetzt. Das macht sich bei vielen Menschen auf kurz oder lang bemerkbar – durch Kniegelenkschmerzen. Sie lassen sich nach Angaben des Chirurgen Tobias Jung altersabhängig grob in traumatische Beschwerden nach Unfällen und chronische Leiden einteilen. Wobei es möglich ist, dass ein chronischer Schmerz aufgrund eines Unfalls entstehe, sagt der Oberarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie an der Berliner Charité.

Der häufigste Grund für Knieschmerzen ist aber der natürliche Verschleißprozess. Häufig wird dieser unter dem Begriff Arthrose zusammengefasst. Sie könne verschiedenste Ursachen haben, sagt Orthopäde Prof. Dieter Wirtz. Abnutzungen am Knorpel beispielsweise, die wiederum zu einer Art Entzündungsreaktion im Gelenk führten. „Es wird mehr Flüssigkeit produziert, die Gelenke werden warm, dick und tun weh“, erklärt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Auch eine veränderte Beinachse – also O- oder X-Beine – sei ein häufiger Grund dafür, dass sich Verschleißerscheinungen entwickeln. Zu viel Körpermasse kann die Knie ebenfalls überlasten. „Kniegelenke sind die Seismographen des Übergewichts“, sagt Tobias Jung.

Eine weitere mögliche Ursache für Knieschmerzen sind rheumatische Erkrankungen und die dazugehörenden Entzündungsprozesse. Und dann sind da natürlich noch Verletzungen beim Sport oder durch Unfälle. Hier sei am häufigsten der Meniskus betroffen, sagt Tobias Jung. Aber auch Risse des Kreuzbandes und der seitlichen Bänder seien möglich. Sie können ebenfalls langfristig zu Arthrose führen.

Klar ist: Knieschmerzen muss man auf den Grund gehen. Wichtig für die Ursachenforschung sei eine ausführliche Anamnese, sagt Dieter Wirtz. Das heißt, dass sich die Vorgeschichte des Patienten ganz genau angeschaut wird, um Rückschlüsse zu ziehen. Die entscheidenden Fragen sind laut Tobias Jung: Kommt der Knieschmerz lokal aus dem Gelenk? Oder ist er eher Symptom für Probleme im Hüftgelenk, im Beckenbereich, im Iliosakralgelenk oder in der Lendenwirbelsäule? Gerade junge Mädchen hätten hier immer wieder Beschwerden, die ausstrahlten und einen Knieschmerz verursachten.

Wenn die Ursache gefunden ist, steht die Behandlung an. Das geht häufig, aber nicht immer, ohne Operation. „Weichteilverletzungen rund ums Knie, Muskelfaserrisse oder sehnenbezogene Probleme lassen sich gut konservativ behandeln, etwa mit Physiotherapie“, sagt Dieter Wirtz. Und wann wird operiert? „Wir empfehlen eine OP, wenn klar ist, dass wir mit größter Wahrscheinlichkeit durch eine konservative Therapie nicht mehr das gleiche Ergebnis erreichen können wie durch eine Operation“, sagt Tobias Jung.

Bei einer Arthrose kann ein künstliches Knie eine mögliche Lösung sein – sofern weder Krankengymnastik noch Schmerzmedikamente, noch Injektionen oder Bandagen eine Besserung erzielen, und die Patientin oder der Patient sich nicht mehr gut bewegen kann. „Damit erreicht man ein hohes Maß an Schmerzfreiheit, Beweglichkeit und Lebensqualität“, sagt Wirtz. Eine regenerative Therapie, etwa mit körpereigenen Knorpelzellen, könnte beispielsweise bei einem lokalen Knorpelschaden mit ansonsten gesunden Gelenken ohne Fehlstellungen in Frage kommen.

Tobias Jung sagt aber: Dafür muss zunächst die Ursache behoben werden. Sei der Knorpelschaden etwa die Folge von einer anderen Verletzung, werde er nicht heilen, wenn das ursächliche Problem nicht behoben sei. Welche Therapie auch gewählt wird – im besten Fall lässt sich danach das Leben wie gewohnt fortsetzen. Nur ohne schmerzende Knie.

Arbeiten am Laptop führt schnell zu einer Sitzhaltung mit krummem Rücken, was auf Dauer Nacken- und Rückenschmerzen verursacht. Um Schmerzen zu vermeiden, empfehlen Orthopäden und Unfallchirurgen die Trennung von Bildschirm, Maus und Tastatur, denn diese sorgt für eine aufrechtere Kopfhaltung und entlastet Nacken und Rücken. „Das Problem ist nicht das Laptop selbst, sondern die vorgeneigte Haltung kann mit der Zeit zur Verkürzung der Brust- und Bauchmuskulatur sowie zur Versteifung der Nackenmuskulatur führen“, sagt Prof. Dr. Andreas Halder, stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sowie Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Operative Orthopädie der Sana Kliniken Sommerfeld.

Wer viel zu Hause am Laptop sitzt, sollte einige Regeln beachten, um Rücken und Nacken keinen Schaden zuzufügen. „Der sogenannte Tech Neck, der Technik-Nacken, ist ein zunehmendes Problem, wenn man viele Stunden täglich mit nach vorne geneigtem Kopf und hängenden Schultern auf den Laptop-Bildschirm oder das Smartphone blickt. Mit einem gut eingerichteten Arbeitsplatz ist regelmäßiges Arbeiten auch am Laptop jedoch kein Problem“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der DGOU. Gerade im Homeoffice ist die Verführung groß, durch lange Online-Meetings sehr lange Arbeitseinheiten zu absolvieren und zu lange vor dem Bildschirm zu sitzen. „Ich empfehle zusätzlich dynamisches Arbeiten und aktives Sitzen: Also nicht den ganzen Tag mit dem Rundrücken vor dem Laptop sitzen, sondern regelmäßig Pausen einlegen, sich strecken und aufrichten oder auch mal lümmeln“, sagt Kladny, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Fachklinik Herzogenaurach.

Ein Problem beim Arbeiten mit dem Laptop ist neben der gekrümmten Rückenhaltung der vorgeneigte Kopf. Der menschliche Schädel wiegt normalerweise vier bis fünf Kilo. Wird der Kopf nach vorne gehalten, muss die Muskulatur nach den Hebelgesetzen mehr Kraft aufbringen, um die Last des Kopfes zu halten. Das sind bei einer Neigung von 30 bis 45 Grad nach vorne rund 18 bis 20 Kilogramm. Das entspricht einem vollen Getränkekasten. Diese vorgestreckte Kopfhaltung führt zu einer Krümmung der Wirbelsäule und zu einer Verspannung der Schulter- sowie Nackenmuskulatur, die versucht, gegen die unnatürliche Kopfhaltung zu arbeiten. Durch die Dauerbelastung können sich die Muskeln verhärten und zu einer schmerzhaften Versteifung des Nackens führen.

Diese Belastung kann sich über den Nacken auch auf den ganzen Rücken auswirken. So neigen bestimmte Muskelgruppen, auch die Brust- und Bauchmuskeln, zur Verkürzung. Das Problem verschlimmert sich durch das Arbeiten am Laptop mit dem Blick nach unten. Mit der Zeit verkürzen sich die Brust- und Bauchmuskeln und auch die Gegenspieler-Muskeln werden geschwächt. So verkümmert bei einem verkürzten Brustmuskel die Muskulatur, die das Schulterblatt führt. Das führt zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich und nach längerem Sitzen in gekrümmter Haltung entstehen Schmerzen beim Wiederaufrichten.

Spätestens dann sollte man die Muskeln dehnen und mit gezielten Übungen trainieren. Dabei ist es ratsam, behutsam vorzugehen. So werden verkürzte Muskeln zunächst besser erst vorsichtig langsam gedehnt, bis sie sich an die Bewegungsabläufe anpassen. Werden verkürzte Muskeln gleich zu stark oder ruckartig gedehnt, besteht die Gefahr, dass sie sich verspannen. Es empfiehlt sich, langsam Spannung aufzubauen und dann zu halten. Auf keinen Fall sollte man während der Dehnphase wippen, denn das kann zu schmerzhaften Mikroverletzungen führen. Erst wenn die Muskeln gedehnt sind, kann man sie trainieren und kräftigen. (dgou)

Sie sind unverzichtbare Gelenke und starken Belastungen ausgesetzt. Das macht sich bei vielen Menschen auf kurz oder lang bemerkbar – durch Kniegelenkschmerzen. Sie lassen sich nach Angaben des Chirurgen Tobias Jung altersabhängig grob in traumatische Beschwerden nach Unfällen und chronische Leiden einteilen. Wobei es möglich ist, dass ein chronischer Schmerz aufgrund eines Unfalls entstehe, sagt der Oberarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie an der Berliner Charité. Der häufigste Grund für Knieschmerzen ist aber der natürliche Verschleißprozess. Häufig wird dieser unter dem Begriff Arthrose zusammengefasst. Sie könne verschiedenste Ursachen haben, sagt Orthopäde Prof. Dieter Wirtz. Abnutzungen am Knorpel beispielsweise, die wiederum zu einer Art Entzündungsreaktion im Gelenk führten. „Es wird mehr Flüssigkeit produziert, die Gelenke werden warm, dick und tun weh“, erklärt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Auch eine veränderte Beinachse – also O- oder X-Beine – sei ein Häufiger Grund dafür, dass sich Verschleißerscheinungen entwickeln. Zu viel Körpermasse kann die Knie ebenfalls überlasten. „Kniegelenke sind die Seismographen des Übergewichts“, sagt Tobias Jung. Eine weitere mögliche Ursache für Knieschmerzen sind rheumatische Erkrankungen und die dazugehörenden Entzündungsprozesse. Und dann sind da natürlich noch Verletzungen beim Sport oder durch Unfälle. Hier sei am häufigsten der Meniskus betroffen, sagt Tobias Jung. Aber auch Risse des Kreuzbandes und der seitlichen Bänder seien möglich. Sie können ebenfalls langfristig zu Arthrose führen.

Klar ist: Knieschmerzen muss man auf den Grund gehen. Wichtig für die Ursachenforschung sei eine ausführliche Anamnese, sagt Dieter Wirtz. Das heißt, dass sich die Vorgeschichte des Patienten ganz genau angeschaut wird, um Rückschlüsse zu ziehen. Die entscheidenden Fragen sind laut Tobias Jung: Kommt der Knieschmerz lokal aus dem Gelenk? Oder ist er eher Symptom für Probleme im Hüftgelenk, im Beckenbereich, im Iliosakralgelenk oder in der Lendenwirbelsäule? Gerade junge Mädchen hätten hier immer wieder Beschwerden, die ausstrahlten und einen Knieschmerz verursachten.

Wenn die Ursache gefunden ist, steht die Behandlung an. Das geht häufig, aber nicht immer, ohne Operation. „Weichteilverletzungen rund ums Knie, Muskelfaserrisse oder sehnenbezogene Probleme lassen sich gut konservativ behandeln, etwa mit Physiotherapie“, sagt Dieter Wirtz. Und wann wird operiert? „Wir empfehlen eine OP, wenn klar ist, dass wir mit größter Wahrscheinlichkeit durch eine konservative Therapie nicht mehr das gleiche Ergebnis erreichen können wie durch eine Operation“, sagt Tobias Jung.

Bei einer Arthrose kann ein künstliches Knie eine mögliche Lösung sein – sofern weder Krankengymnastik noch Schmerzmedikamente, noch Injektionen oder Bandagen eine Besserung erzielen, und die Patientin oder der Patient sich nicht mehr gut bewegen kann. „Damit erreicht man ein hohes Maß an Schmerzfreiheit, Beweglichkeit und Lebensqualität“, sagt Wirtz. Eine regenerative Therapie, etwa mit körpereigenen Knorpelzellen, könnte beispielsweise bei einem lokalen Knorpelschaden mit ansonsten gesunden Gelenken ohne Fehlstellungen in Frage kommen. Tobias Jung sagt aber: Dafür muss zunächst die Ursache behoben werden. Sei der Knorpelschaden etwa die Folge von einer anderen Verletzung, werde er nicht heilen, wenn das ursächliche Problem nicht behoben sei. Welche Therapie auch gewählt wird – im besten Fall lässt sich danach das Leben wie gewohnt fortsetzen. Nur ohne schmerzende Knie. (dgou)

Kinder machen Wachstumsphasen durch. Je nachdem, in welchem Alter sie einen bestimmten Sport ausüben, kann dies unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper haben. Denn der Knochen wachse und die Strukturen, zum Beispiel Sehnen und Bänder, hinken hinterher, erklärt Prof. Holger Schmitt, Chefarzt im Deutschen Gelenkzentrum an der ATOS Klinik Heidelberg. Das könne zum Beispiel zu Problemen an den Sehnen mit Entzündungsreaktionen führen. Dann müsse die Belastung sofort wieder zurückgeschraubt werden.

Bewegung ist grundsätzlich sehr wichtig. Der Sport sollte regelmäßig und altersgerecht ausgeübt werden, erklärt Schmitt. Sobald aber bei Kindern oder Jugendlichen Schmerzen auftreten, sollten sie sofort mit dem Sport pausieren – bis Mediziner die Ursache gefunden haben. Oft liegt es daran, dass sie sich wegen Rumpf- und Kraftproblemen nicht genug stabilisieren können. „Das lässt sich durch Pausen und richtiges aufbauendes Training schnell beheben“, erklärt Schmitt.

Bei Kindern im Grundschulalter verursachen laut Prof. Schmitt Stürze beim Spielen meist Knochenbrüche an Hand- oder Sprunggelenk. Jugendliche ab etwa 14 Jahren haben hingegen oft Probleme an der Wachstumsfuge der Knochen, vor allem in den Lauf- und Sprung-Sportarten. Es komme bei ihnen dann etwa im Kniegelenk zu einer Entzündung von Knochen und Knorpel, genauer am Schienbeinkopf. Verursacht wird dies durch Überbeanspruchung des Beins, Schmerzen und Schwellung sind die Folge. Helfen können hier vier Wochen Sport-Pause, so Prof. Schmitt.

Die Wachsrumfugen sind in der Regel bei Mädchen ab 14 bis 15 Jahren und bei Jungen ab 16 bis 17 Jahren geschlossen. Ab dann treten häufiger Verletzungen an den Bändern auf. Gerade Mädchen in „Stop-and-Go“-Sportarten seien oft von Verletzungen des Kreuzbandes im Knie betroffen. Übrigens: Bevor Kinder mit einem Leistungssport beginnen, empfiehlt die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) immer einen gründlichen Check bei Kinderärzten und Sportmedizinern. Um Verletzungen vorzubeugen, ist zudem ein durchdachtes Training wichtig. (dpa)

„Die Gelenke sind oft starken Belastungen ausgesetzt, was zu einer Arthrose führen kann. Diese Knorpelabnutzung führt dazu, dass Knochen auf Knochen reibt und auf Dauer Schmerzen und erhebliche Bewegungseinschränkungen entstehen. Ein Gelenkersatz sollte erst erfolgen, wenn alle konservativen und gelenkerhaltenden Therapien ausgeschöpft sind und weitere Indikatoren vorliegen: Die schmerzfreie Gehstrecke ist eingeschränkt, es kommt zu Ruhe- und Nachtschmerz. Es besteht ein regelmäßiger Schmerzmittelbedarf. Das Röntgenbild zeigt fortgeschrittene degenerative Veränderungen.

In der klinischen Untersuchung wird abgeklärt, wie sich die Erkrankung in den letzten Monaten entwickelt hat und auch, wo der Schmerz tatsächlich herrührt. Denn beispielsweise Schmerzen im Knie können auch durch das Hüftgelenk bedingt sein. Kontraindikationen für eine Endoprothese sind massives Übergewicht, ein schlecht eingestellter Diabetes oder eine Anämie. Voraussetzung für eine OP ist ein sanierter Zahnstatus, das Lebensalter der Patienten ist dagegen weder ein Ein- noch Ausschlusskriterium. Oberstes Ziel ist, so muskel- und gewebeschonend wie möglich zu operieren. Die OP-Verfahren werden dabei individuell auf die Ausgangslage der Patienten abgestimmt.“ Prof. Dr. med. Björn Gunnar Ochs, Chefarzt Unfallchirurgie, Handchirurgie und Orthopädie Vincentius, Klinikum Konstanz

„Die Gelenke sind oft starken Belastungen ausgesetzt, was zu einer Arthrose führen kann. Diese Knorpelabnutzung führt dazu, dass Knochen auf Knochen reibt und auf Dauer Schmerzen und erhebliche Bewegungseinschränkungen entstehen. Ein Gelenkersatz sollte erst erfolgen, wenn alle konservativen und gelenkerhaltenden Therapien ausgeschöpft sind und weitere Indikatoren vorliegen: Die schmerzfreie Gehstrecke ist eingeschränkt, es kommt zu Ruhe- und Nachtschmerz. Es besteht ein regelmäßiger Schmerzmittelbedarf. Das Röntgenbild zeigt fortgeschrittene degenerative Veränderungen. In der klinischen Untersuchung wird abgeklärt, wie sich die Erkrankung in den letzten Monaten entwickelt hat und auch, wo der Schmerz tatsächlich herrührt. Denn beispielsweise Schmerzen im Knie können auch durch das Hüftgelenk bedingt sein.

Kontraindikationen für eine Endoprothese sind massives Übergewicht, ein schlecht eingestellter Diabetes oder eine Anämie. Voraussetzung für eine OP ist ein sanierter Zahnstatus, das Lebensalter der Patienten ist dagegen weder ein Ein- noch Ausschlusskriterium. Oberstes Ziel ist, so muskel- und gewebeschonend wie möglich zu operieren. Die OP-Verfahren werden dabei individuell auf die Ausgangslage der Patienten abgestimmt.“ Prof. Dr. med. Björn Gunnar Ochs, Chefarzt Unfallchirurgie, Handchirurgie und Orthopädie Vincentius, Klinikum Konstanz

„Probleme mit dem Kreuz sind keine Frage des Alters“ oder „Eine falsche Bewegung und schon war es passiert…“ – beim Thema Rückenschmerzen können 80 Prozent der Deutschen mitreden. Herr Professor Oberkircher, was sagen Sie dazu, als ausgewiesener Wirbelsäulen-Spezialist?

„Rückenschmerzen sind in der Tat ein sehr häufiges Krankheitsbild in der Orthopädie. Glücklicherweise stellen sich plötzlich eingetretene Schmerzen oft als muskuläre Problematik heraus, die sich sehr gut mit konservativen Therapiemethoden behandeln lassen. Manchmal wird auch ein akuter Bandscheibenvorfall diagnostiziert, der im schlimmsten Fall zu neurologischen Ausfällen führen kann und operativ versorgt werden muss. Auch verschleißbedingte Veränderungen (z.B. Arthrose der Zwischenwirbelgelenke, Verengungen des Spinalkanales) können zu ausgeprägten und länger anhaltenden Schmerzen führen. Ebenfalls können Wirbelkörperbrüche aufgrund einer Osteoporose eine Ursache von Rückenschmerzen sein. Wichtig ist in jedem Fall eine gründliche und differenzierte Diagnostik, um das ursächliche Problem zu erkennen.“

„Das Kreuz mit dem Kreuz“ – Vortrag von Prof. Dr. Oberkircher am Mittwoch, 20. Juli, ab 19 Uhr im Kulturschuppen am Gleis am Bahnhof Meckenbeuren.

„Probleme mit dem Kreuz sind keine Frage des Alters“ oder „Eine falsche Bewegung und schon war es passiert…“ – beim Thema Rückenschmerzen können 80 Prozent der Deutschen mitreden. Herr Professor Oberkircher, was sagen Sie dazu, als ausgewiesener Wirbelsäulen-Spezialist? „Rückenschmerzen sind in der Tat ein sehr häufiges Krankheitsbild in der Orthopädie. Glücklicherweise stellen sich plötzlich eingetretene Schmerzen oft als muskuläre Problematik heraus, die sich sehr gut mit konservativen Therapiemethoden behandeln lassen. Manchmal wird auch ein akuter Bandscheibenvorfall diagnostiziert, der im schlimmsten Fall zu neurologischen Ausfällen führen kann und operativ versorgt werden muss. Auch verschleißbedingte Veränderungen (z.B. Arthrose der Zwischenwirbelgelenke, Verengungen des Spinalkanales) können zu ausgeprägten und länger anhaltenden Schmerzen führen. Ebenfalls können Wirbelkörperbrüche aufgrund einer Osteoporose eine Ursache von Rückenschmerzen sein. Wichtig ist in jedem Fall eine gründliche und differenzierte Diagnostik, um das ursächliche Problem zu erkennen.“

Vortrag „Das Kreuz mit dem Kreuz“, Prof. Dr. Oberkircher, Mittwoch, 20. Juli, 19 Uhr, Kulturschuppen am Gleis am Bahnhof Meckenbeuren.

Die Ursache ist meist eine Entzündung des Schultergelenks oder eines Schleimbeutels unterhalb des Schulterdaches. Diese sind auf entweder strukturelle oder funktionelle Ursachen zurückzuführen.

Was sind strukturelle und funktionelle Ursachen?

Ein Beispiel für eine strukturelle Ursache ist ein Sehnenriss, der verschleißbedingt oder bei einem Unfall auftreten kann. Häufiger sind aber funktionelle Ursachen aufgrund einer Fehlhaltung wie zum Beispiel durch eine lange sitzende Tätigkeit am Computer.

Wie kann man unterscheiden, was die Ursache ist?

Hierfür ist eine genaue Untersuchung wichtig, bei der man sich den Bewegungsablauf der Schulter ansieht. Gegenebenfalls ist noch eine bildgebende Diagnostik notwendig, zum Beispiel durch ein MRT.

Wie läuft die Behandlung ab?

Meistens kann man versuchen, durch physiotherapeutische Behandlungen und Eigenübungen die Funktion der Schulter so zu verbessern, dass sich die Beschwerden lindern. Sollte aber eine Sehne gerissen sein, ist oftmals eine operative Versorgung notwendig. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: http://www.sportklinik-ravensburg.de/schulter